
Mit dem Aufstieg der Tischtennis-Frauen steigen die Herausforderungen. Abteilungsleiter Friedemann Wagner ist überzeugt, den Etat von 15.000 Euro zu stemmen.
von Thomas Holzapfel
Die Tischtennis-Rasselbande des TSV Korntal hat Clubgeschichte geschrieben. Nicht nur, weil es das Team um Spielertrainerin Szilvia Kahn schaffte, innerhalb von drei Jahren in die vierthöchste Spielklasse aufzusteigen. Dies klappte mit starken Leistungen, aber auch über einen Spaltungsvertrag, der die Spielrechtsübertragung eines anderen Clubs vorsieht. Der sportliche Höhenflug der Toptalente im Alter zwischen elf und 16 Jahren hielt an, in souveräner Manier fuhren sie den Regionalliga-Titel ein. Nun wird im September mit dem Start in der Dritten Liga ein weiteres Kapitel aufgeschlagen.
„Wir freuen uns riesig auf die Herausforderung“, sagt Korntals Abteilungsleiter Friedemann Wagner, der sich in der Managerrolle nach Abschluss der Spielzeit keineswegs über Langeweile beklagt. Schließlich gilt es vor dem Wechseltermin am 31. Mai die Personalplanungen abzuschließen, zudem starteten die U-15-Mädchen des TSV bei den Baden-Württembergischen Mannschaftsmeisterschaften, wo es gilt, das Ticket zur Team-DM im Juni in Jülich zu lösen. „Wir möchten unseren DM-Titel aus dem Vorjahr verteidigen“, sagt Friedemann Wagner. Bereits sicher dabei sind die Korntalerinnen bei den deutschen Meisterschaften in der U 19.
„Schon jetzt lässt sich sagen, dass der Klassenerhalt in der dritten Liga unser oberstes Ziel sein wird“, sagt der Abteilungsleiter. Ob es sich womöglich um ein Understatement handelt, wird die Bekanntgabe der Aufstellungen zeigen. „Jedenfalls bin ich zuversichtlich, dass es den Mädels gelingt, sich schnell an das Niveau in der Liga zu gewöhnen“, sagt Wagner und bezieht sich auf die Wettkampferfahrung seiner Schützlinge, die teilweise dem Nachwuchskader des Deutschen Tischtennisbundes angehören.
Wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird Szilvia Kahn, die 55-Jährige wird sich künftig rein auf ihre Trainerfunktion fokussieren. „Sollte kurzfristig jemand ausfallen, greift Szilvia vielleicht zum Schläger“, sagt Friedemann Wagner. Ihren Platz in der Mannschaft wird eine 22-jährige Serbin einnehmen, die auf Vermittlung von Matija Jovicic, Neuzugang des Herrenteams (bisher SV Plüderhausen), den Weg nach Korntal fand. Paulina Friebe (16), Milla Pardela (14), Chenhao Chen (13), Ksenija Poznic (12) und Dana Haspel (11), die den U-13-Deutschlandpokal mit Tischtennis Baden-Württemberg gewannen, komplettieren das Team.
Auch wenn der logistische und finanzielle Aufwand in der dritten Liga steigt, zeigt sich der TSV Korntal mit seiner Girlgroup gewappnet. „Wir haben im vergangenen Jahr einige Hebel in Bewegung gesetzt, um finanziell weiter auf gesunden Füßen zu stehen“, erläutert Friedemann Wagner, „als Randsportart sind wir stolz auf einen Kreis von etwa 20 Sponsoren, der uns unterstützt.“ Höhere Kosten fallen durch längere Auswärtsfahrten an, die im einen oder anderen Fall auch mal mit Doppelspieltagen und Übernachtungen einhergehen. „Auch die Mannschaftsmeldungen und die Kosten für drei Pflicht-Schiedsrichter sind nicht zu verachten.“ Je nachdem, wie viele Übungsleiter während einer Saison aktiv mitwirken, geht der Abteilungsleiter von einem notwendigen Budget von bis zu 15.000 Euro aus.
„Das ist Geld, das gut investiert ist“, meint Wagner, „wir bieten den stärksten Tischtennis-Mädchen im Verband eine Plattform, um sich weiterzuentwickeln. Die gute Zuschauerresonanz der vergangenen Saison und das steigende Interesse in Korntal belegen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Was er schmunzelnd an einem Beispiel festmacht. „Das Catering bei unseren Heimspielen ist erstligareif. Wer hätte gedacht, dass ich mich als Abteilungsleiter einmal um mobile Herdplatten in der Halle bemühen muss.“
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