
Fühlte sich das 5:5 von Tischtennis-Drittligist TSV Korntal unlängst in Chemnitz eher wie eine Niederlage an, kann der Aufsteiger mit dem Remis bei der Heimpremiere gegen die Sportunion Neckarsulm durchaus zufrieden sein. Im baden-württembergischen Derby hatten die Gäste recht deutlich mit 24:18 Sätzen die Nase vorn, am Ende zählt jedoch die Punkteteilung.
Zusammen mit den Verbandsliga-Männern, die parallel ihr Heimspiel gegen SportKultur Stuttgart austrugen, entwickelte sich die Teichwiesenhalle vor 90 Zuschauern zu einem kleinen Tischtennis-Hexenkessel. „Viele Zuschauer kamen zum ersten Mal zu einem Heimspiel unseren jungen Damenteams und ich denke, sie haben ihr Kommen nicht bereut“, meinte Abteilungsleiter Friedemann Wagner nach dem über drei Stunden dauernden Krimi, in dem sich bis zum 3:3 keines der beiden Teams vorentscheidend absetzen konnte. „Schade war, dass Milla Pardela und Chenhao Chen bereits zum dritten Mal in dieser Saison ein Doppel hauchdünn abgeben mussten“, sagte „Friede“ Wagner. Die beiden Youngsters mussten sich mit 9:11 im Entscheidungssatz der Kombination Minh-Thao Nguyen/Lea Marie Schultz geschlagen geben. Am Paralleltisch machten dies Radmila Tominjak und Paulina Friebe wieder wett.
Im ersten Einzeldurchgang verbuchte der TSV in den engen Spielen das glücklichere Ende für sich. Neuzugang Radmila Tominjak gewann ebenso ein Zitterspiel wie Milla Pardela, die Niederlage von Paulina Friebe und „Alily“ Chen fielen hingegen deutlich aus. Nicht weniger spannend als zuvor machten es Radmila Tominjak und Paulina Friebe bei ihren zweiten Auftritten, die den Aufsteiger sogar mit 5:3 in Führung brachten, zwei klare Niederlagen an den hinteren Positionen brachten derweil das Gesamtremis. Entgegen sonstiger Gewohnheiten stand Friedemann Wagner diesmal nicht als Betreuer an der Spielfeldumrandung („nur zuzuschauen, ist anstrengender“), diesen Job überließ er Trainerin Szilvia Kahn und Gast-Coach Qianhong Gotsch. Die ehemalige Weltranglistenfünfte und Europameisterin des Jahres 2000, die derzeit noch in der Bundesliga im bayerischen Kolbermoor spielt, absolvierte zuletzt ein paar Trainingseinheiten mit den Korntaler Talenten. Mit 3:7 Punkten befindet sich der Aufsteiger aktuell – auf Grund mehr ausgetragener Spiele im Vergleich zur Konkurrenz - auf Rang vier der Drittligatabelle. „Wir werden bis zum Ende gegen den Abstieg kämpfen“, sagt Friedemann Wagner, der zuletzt dem einen oder anderen Punktverlust nachtrauerte.
Als rundum gelungen kann die Heimpremiere der Korntaler Männer in der Verbandsliga bezeichnet werden. In der Aufstellung Matija Jovicic, Alexander Bauer, Philippe Vujacic, Frank Hessenthaler, Patrick Wagner und Fabian Haupt setzte man sich gegen SportKultur Stuttgart mit 9:6 durch. Kurios: Hessenthalers Tochter Kathrin spielte parallel für die Neckarsulmer im Drittligaspiel. Außerdem kam es im Spitzenpaarkreuz zum Duell von Neuzugang Matija Jovicic gegen Mu Hao (4:11, 8:11, 5:11), die beide vor wenigen Jahren noch gemeinsam für den TSV Kuppingen spielten. Im zweiten Heimspiel des Wochenendes gewannen die Korntaler Herren I zudem und vor allem dank starker Auftritte im zweiten Einzeldurchgang mit 9:4 gegen den TSV Neuenstein.
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